„Ich muss mich glücklich fühlen am Ende“

Wanda Pratschke in ihrem Frankfurter Atelier.

Wanda Pratschke in ihrem Frankfurter Atelier.

Die Künstlerin Wanda Pratschke verwendet seit über 40 Jahren ebalta Silikon für die Abformung ihrer Skulptur-Entwürfe.

Automotive, Luftfahrt, Maschinenbau: Das sind die typischen Branchen, in denen ebalta-Materialien genutzt werden. Wanda Pratschke, eine der langjährigsten und treuesten Kundinnen von ebalta, fällt dabei gehörig aus dem Rahmen: Sie ist freie Künstlerin und schafft Bronzeskulpturen, die unter anderem am Frankfurter Flughafen oder am Theodor-W.-Adorno-Platz bei der Goethe-Universität zu sehen sind. Seit über 40 Jahren kauft sie das Silikon, das sie zur Abformung ihrer Entwürfe benötigt, bei ebalta. „Ich habe die Adresse damals von meiner Gießerei in Altötting bekommen“, erinnert sich die 85-Jährige. „Seither bestelle ich bei ebalta. Warum sollte ich wechseln? Ich kenne das Material und habe dort mit Frank Siemon einen Ansprechpartner, der mich nicht alleine lässt.“

Hommage an Lucian Freud
Auch bei ihrem letzten großen Projekt hat der Produktmanager von ebalta die renommierte Künstlerin unterstützt: Ein circa 1,20 Meter hoher Kopf der mittlerweile verstorbenen englischen Queen Elizabeth II. Nein, ein Fan der Königin sei sie nicht unbedingt, erklärt Wanda Pratschke, die in Berlin geboren wurde und seit Anfang der sechziger Jahre in Frankfurt/Main lebt und arbeitet. Vielmehr sei die Skulptur eine Hommage an den 2011 verstorbenen englischen Maler Lucian Freud und sein Bildnis der Queen, an dem er monatelang gearbeitet hat. „Die Queen war gegen Ende schon ziemlich erbost, dass sie so viele Stunden mühselig für ihn stillsitzen musste“, weiß Wanda Pratschke. Das entstandene kleine Portrait sowie dieser spezielle Arbeitsprozess habe sie inspiriert und so schuf sie im Laufe von neun Monaten einen Entwurf aus Styropor und Gips. „Das fand ich sehr interessant, und so ein Großkopf abstrahiert auch, das ist eine Herausforderung“, betont sie. Über ein Metallgerüst trug sie Schicht für Schicht schmale Styroporstreifen mit Gips auf, später kamen Gipsplatten und auch flüssiger Gips dazu. Immer wieder bearbeitete sie den Entwurf, hackte Stücke weg, brachte neue Teile an – bis sie endlich zufrieden war.

Dann kam Produktmanager Frank Siemon ins Spiel. Er unterstützte Wanda Pratschke vor Ort bei der Herstellung einer Silikonhaut von dem Gipsmodell, in der später das Wachsmodell gegossen wird. Im ersten Schritt trugen sie vier Schichten Silastic® RTV 3481 auf das Modell auf: Erst eine dünne Schicht mit dem schnellen Vernetzer 3081 VF und unverändertem Silikon, um alle feinen Details abzubilden. Anschließend wurde das Silikon von Schicht zu Schicht mit dem Thixoadditiv dickflüssiger eingestellt und zusätzlich der langsamere Vernetzer 3081 F verwendet, damit es nicht von dem Modell abläuft. Die letzte Schicht glätteten sie mit Spüliwasser. Vor der Entformung vom Modell stellte Frank Siemon noch eine Stützform aus dem ebacryl-Laminiersystem her, die das weiche Silikon stabilisierte.

Ein Käufer für die Queen
Nach der Abformung im Mai 2023 kam die Silikonform zur Gießerei nach Altötting, im Oktober war die Queen dann fertig gegossen. „Dieses Projekt hat mir unheimlich Spaß gemacht, besonders die Energie, die ich da reinbringen konnte“, schwärmt Wanda Pratschke. Das ist ihr wichtig: „Ich muss mich glücklich fühlen am Ende. Der Künstler hat die Intention, dass er ein Werk schafft. Am Ende ist es entweder gut oder ich zerstöre es.“ In diesem Fall ist es gut. Wo die Skulptur ihren festen Platz finden wird, weiß sie noch nicht. „Da gibt es bestimmt Möglichkeiten, da habe ich keine Ängste, dass ich darauf sitzen bleibe“, sagt sie. Vielleicht schafft die Queen es ja nach England? Oder die Niederlassung einer englischen Bank in Frankfurt erwirbt sie.

Wer weiß? Wanda Pratschke jedenfalls wendet sich schon wieder neuen Projekten zu. Im Moment interessieren sie Reliefs. „Ich genieße es, dass ich das in meinem Alter noch machen kann“, erzählt sie. „Die Arbeit ist oft mühevoll, aber ich muss ja nicht alles an einem Tag erledigen. Ich teile mir das ein: vier bis fünf Stunden arbeite ich körperlich, dann mach ich eine Pause, trinke Tee und gehe spazieren.“ Wir wünschen Wanda Pratschke noch viele gute Stunden voller Schaffenskraft mit ihrer künstlerischen Arbeit – natürlich mit ebalta Silikonen.

Weitere Informationen:
Homepage von Wanda Pratschke mit einer Beschreibung des Queen-Projekts.

Einpinseln des Styropormodells mit Silikon.

Beim Einpinseln mit Silikon.

Der fertig gegossene Kopf der Queen aus Bronze.

Der fertig gegossene Kopf aus Bronze. © Fotostudio Martin Url, Frankfurt/Main.